Bilder von Männern, wer ist das? Was macht dieses Duo so besonders?
Wie läuft der musikalisch-kreative Prozess ab? Der nun folgende Auszug
aus einem Interview mit dem ImaginaTV Moderator Ronny Bartel wird diese
und viele anderen Mysterien, die sich um „Bilder von Männern“ ranken,
unter die Lupe nehmen...
BARTEL: Ich freue mich, euch beide bei mir begrüßen zu
dürfen. Ich hoffe, ihr habt gut hierher gefunden. Ist ja ab und an nicht
so ganz einfach bei uns im Ruhrpott.
MICHELBACH: Ja, wir freuen uns auch hier zu sein. Die
Wegstrecke an sich war kein Problem. Ich habe ja immer einen Shellatlas
auf der Rückbank liegen, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht.
CRINITZ: Wir haben uns lediglich hier in eurem
Gebäudekomplex verirrt, aber so was kommt ja in den besten Familien vor
(spitzbübisches Grinsen).
B: Wie habt ihr beide euch eigentlich kennen gelernt? Ihr kommt ja aus zwei völlig verschiedenen Ecken Deutschlands.
M: Das ist eigentlich eine ganz witzige Geschichte. Ich
komme aus dem Großraum Eifel und Dario ist in Brandenburg in der
Niederlausitz, früher Mark Lausitz aufgewachsen.
C: Genauer gesagt im Landkreis Dahme-Spreewald. Da, wo
die Gewürzgurken erfunden worden sind. Im Speziellen, die berühmten
Spreewaldgurken. Lübben, Lübbenau, die Ecke…
M: Wir trafen uns jedenfalls bei einem
Zivildienstseminar in Wegberg, das liegt glaube ich bei Heinsberg, oder
gehört das schon zum Kreis Erkelenz? Egal, wir waren jedenfalls zufällig
für das selbe Zimmer eingeteilt worden und kamen dann nach anfänglichem
Fremdeln ins Gespräch.
C: Der Auslöser, der das Eis zwischen uns beiden
gebrochen hat, war eine Kassette, die ich auf Ludgars Nachtischchen
neben seinem Walkman entdeckt habe.
M: Stimmt, ich erinnere mich. Das war doch das selbstbetitelte Debütalbum von Roy Black.
C: Sehr richtig. Der Song „Leg dein Herz in mein Hände“ jagt mir heute noch einen Schauer über den Rücken.
M: Ich steh’ ja eigentlich mittlerweile mehr auf die
früheren Sachen von vor seiner Schlagerkarriere. Das war noch richtig
saftiger Rock’n’roll, den er da anfangs gemacht hat.
B: Da würde ich gerne einhaken. Beim Hören eurer Songs
ist mir der kompositorische Facettenreichtum besonders aufgefallen. Das
geht ja von herzzerreißenden Balladen über lateinamerikanisch
angehauchte Songs bis hin zu drückendem Rock, der in seiner Rotzigkeit
überrascht, aber dennoch den Ohrwurmcharakter besitzt, nach welchem sich
das gemeine Schlagerohr sehnt.
M: Danke erst einmal für das Kompliment. Es ist in der
Tat so, dass wir sehr danach bestrebt sind, wirklich viele musikalische
Bereiche zu beleuchten. Wenn wir uns an etwas Neues heran wagen, ruhen
wir nicht eher bis das Produkt perfekt ist. Ich denke, das hört man
auch. Selbst, wenn man von Hause aus kein Musikprofi ist, sondern ‚nur’
Konsument. Man erwartet von seinem Fußpfleger ja auch, dass er seine
Arbeit auf hohem Niveau und ohne mit der Wimper zu zucken durchzieht.
Selbiges können unsere Fans auch von uns erwarten… Also jetzt nicht auf
Fußpflege bezogen…
B: Und das Songwriting? Wie kann man sich das so bei euch vorstellen?
C: Wir sind beide kreative Köpfe und ergänzen uns sehr
gut. Ich bin ganz fit, was alle Saiteninstrumente betrifft und Ludgar
ist für alles, was Tasten hat, zuständig. Häufig ist es so, dass einer
mit der Grundidee ankommt und das grobe Gerüst des Songs festlegt. Dann
wird der Song gemeinsam verfeinert und architektonisch optimiert.
M: So ist es! Getextet wird teils gemeinsam, teils individuell. Diese Arbeitsweise funktioniert in der Regel sehr gut bei uns.
B: Bevor ich nun zu meiner abschließenden Frage komme,
muss ich dich, Dario, kurz mal etwas fragen. Aus welchem Material sind
eigentlich deine Schuhe? Ich gucke da schon die ganze Zeit wie gebannt
drauf. Die wirken auf mich sehr apart.
C: Ich finde es schön, dass sie dir zusagen. Das ist
anthrazitfarbenes Veloursleder. Die sind schick und gleichzeitig
unheimlich bequem am Fuß. Wenn du möchtest, kann ich dir auch welche
anfertigen lassen.
B: Das wäre eine Wucht! Vielleicht können wir das gleich noch hinter der Kamera besprechen?
C: Gern!
B: Was sind denn eure Pläne für die Zukunft?
M: Wir werden versuchen unsere Musik einem hoffentlich
immer größer werdendem Publikum zu präsentieren. Es wird mehr
Liveauftritte geben. Das ist schließlich der Hauptgrund für uns Musik zu
machen. Emotionen zu erleben, wie Lachen, Weinen, Schreien, Frohlocken,
sexuelle Erregtheit. Es gibt nichts Schöneres, als die Menschen da
draußen mit seiner Musik zu verzaubern und sie für einen kurzen Moment
der schnöden Wirklichkeit zu entreißen.
C: Das sind schöne Worte, Ludgar. Ich habe immer das
Gefühl, dass wir wie eine Droge ohne Nebenwirkungen sind (kurzes
in-sich-verharren). Nein, das stimmt nicht ganz. Die einzige
Nebenwirkung, die wir hervorrufen können, ist Liebe.
B: Mit diesen Gänsehaut hervorrufenden Worten möchte
ich mich bei euch „Bildern von Männern“ und bei unserem Publikum
verabschieden. Es war mir eine Freude, euch heute hier gehabt zu haben
und hoffe auf baldiges Wiedersehen bei uns im ImaginaTV Studio. Ich
wünsche euch viel Erfolg für die Zukunft. Ihr wart wirklich tolle Gäste.
M: Optimal! Wir bedanken uns auch recht herzlich bei
dir, Ronny, und hoffen, dass wir uns schleunigst wieder treffen.
Vielleicht hier im Studio, oder in der tosenden Crowd bei unserem
nächsten Gig. Auf Wiederschauen, sehr verehrte Zuschauerinnen und
Zuschauer, liebe Freundinnen und Freunde!